
Jannik Sinner humpelte am Sonntag in Shanghai vom Platz. © APA/afp / HECTOR RETAMAL
Jannik Sinners Körper spielt nicht mit – und jetzt?
Die Szenen gingen am Sonntag um die Tenniswelt: Jannik Sinner stützte sich auf seinem Tennisschläger und wurde vom Physiotherapeuten vom Platz gehievt. Aufgabe in Shanghai. Das hat Folgen – nicht nur für den Kampf um die Weltranglistenführung, sondern auch für seine Zukunftsplanung.
06. Oktober 2025
Von: sportnews
Es waren herzzerreißende Bilder, die Jannik Sinner beim Verlassen der Tennisarena in Shanghai zeigen. Durch seine Aufgabe in der dritten Runde gegen Tallon Griekspoor ist die Titelverteidigung dahin. Dennoch darf leicht aufgeatmet werden: Der 24-jährige Sextner hat sich wohl nicht schwerer verletzt. Es waren offenbar Muskelkrämpfe im rechten Oberschenkel, die ihn zum Rückzug zwangen.
Es war dies das siebte Mal, dass Sinner auf der ATP-Tour vorzeitig vom Platz musste. Waren es in Vergangenheit häufig Viruserkrankungen oder Schwächephasen, die ihn zur Aufgabe zwangen, so waren es dieses Mal die Muskeln, die nicht mitspielten. Sie übersäuerten komplett, was wohl auch an den ungemein schwierigen Verhältnissen in Shanghai lag. Unter dem geschlossenen Dach des Qi Zhong Stadium baute sich eine Luftfeuchtigkeit von fast 90% auf, und das bei äußerst hohen Temperaturen. Dieser Umstand hatte bei den Spielern seit Tagen für Kritik gesorgt.
Der Oberschenkel zwickt
Allerdings ist es auch ein Signal an Sinner: Sein Körper braucht Erholung. Dementsprechend wird er mit seinem Trainerteam nochmal einen prüfenden Blick auf das weitere Jahresprogramm werfen. Nun stehen zehn Ruhetage an, bevor er beim hochdotierten Show-Turnier in Riad (der Sieger erhält sechs Millionen Dollar) antritt. Danach wäre sein Auftritt beim ATP-500-Turnier in Wien geplant, ehe es zum Masters-1000-Bewerb nach Paris geht. Ab 9. November folgt mit den ATP Finals in Turin ein absolutes Highlight. Ob Sinner im Anschluss auch noch mit Italien das Davis-Cup-Finale in Bologna bestreitet, ist offen.Jannik Sinner wird den Tennisschläger jetzt für einige Tage in die Ecke stellen. © APA/afp / HECTOR RETAMAL
Spielt bei Sinners Planungen womöglich auch die Weltrangliste eine Rolle? Fakt ist: Durch seinen Rückzug in Shanghai ist Platz eins in schier unerreichbare Entfernung gerückt. Vorerst zumindest.
Alcaraz rückt in weite Ferne
Die Minimalchance lautet so: Sinner müsste in Wien und Paris den Turniersieg holen, der zurzeit pausierende Carlos Alcaraz zeitgleich in Frankreich nicht übers Viertelfinale hinauskommen. Dann könnte der Südtiroler den Spanier zumindest kurzzeitig vom Thron drängen. Das Tennisjahr dürfte Alcaraz jedenfalls als Führender beenden. Doch das ist Zukunftsmusik, jetzt gilt es für Sinner erstmals, sich schnellstmöglich zu erholen.Profil bearbeiten
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