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Jannik Sinner (links) und Carlos Alcaraz (rechts) nach dem Finale in Wimbledon. © ANSA / NEIL HALL

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Jannik Sinner (links) und Carlos Alcaraz (rechts) nach dem Finale in Wimbledon. © ANSA / NEIL HALL

Mehr als Rivalen: „Jannik ist ein toller Mensch“

Treffen Jannik Sinner und Carlos Alcaraz aufeinander, ist für Spektakel gesorgt. Abseits des Courts verbindet die beiden Ausnahmespieler aber weit mehr als nur eine Rivalität, wie der Spanier nun offenbarte.

Beim ATP-Masters in Toronto (26. Juli bis 7. August) werden Jannik Sinner und Carlos Alcaraz aus Belastungsgründen fehlen, nach der Pause rücken die beiden Superstars aber wieder in den Fokus. Bei den French Open und in Wimbledon stellten sie in den Endspielen jeweils ihre Extraklasse unter Beweis, am Ende durfte sich jeder über einen weiteren Grand-Slam-Titel im eigenen Palmarès freuen. In ziemlich genau einem Monat steht mit den US Open der nächste Showdown auf dem Programm. Bis zum Startschuss am 24. August will Alcaraz jedoch auf einem anderen Terrain Boden auf seinen Rivalen aus Südtirol gutmachen.


In der Weltrangliste trennen Sinner (1./12.030 Punkte) und Alcaraz (2./8.600 Punkte) aktuell satte 3.430 Zähler. Auf den ersten Blick wirkt das wie ein komfortables Polster für Sinner – wenn da nicht die unterschiedlichen Ausgangssituationen wären. So muss der viermalige Grand-Slam-Sieger aus Sexten in der zweiten Jahreshälfte 6.030 Punkte verteidigen, bei Alcaraz sind es hingegen nur 1.060 Zähler. Während also Sinner mit Blick auf das Ranking, welches er mittlerweile 59 Wochen anführt, viel zu verlieren hat, kann sich Alcaraz die Rückkehr auf den Tennis-Thron in diesem Jahr noch ermöglichen.

Alcaraz fordert Sinner: „Ich bin bereit“

Der spanische Überflieger ist sich dieser Tatsache bewusst und gab sich nun in einem Interview mit der Gazzetta dello Sport dementsprechend kampfeslustig. „Ich bin bereit für die Herausforderung. Mein oberstes Ziel im Moment ist es, mir die Nummer eins zurückzuholen“, unterstrich der 22-Jährige. „Ich werde in den kommenden Turnieren alles geben, um so viele Punkte wie möglich zu holen.“

Alcaraz will Sinner vom Thron stoßen. © ANSA / TOLGA AKMEN

Alcaraz will Sinner vom Thron stoßen. © ANSA / TOLGA AKMEN


In den vergangenen Wochen bekam Alcaraz bereits einen Vorgeschmack darauf, wie schwer dieses Unterfangen werden könnte. Immerhin lieferte er sich mit Sinner bei den French Open ein Finale für die Ewigkeit, bei seiner Titelverteidigung in Roland-Garros wehrte er drei Matchbälle ab und krönte sich nach rund fünfeinhalb Stunden zum Sieger ( 4:6, 6:7, 6:4, 7:6, 7:6). „Ich denke oft daran und weiß bis heute nicht, wie ich dieses Match noch drehen konnte“, räumte der fünfmalige Grand-Slam-Sieger ein. „Der Schlüssel gegen Jannik war: Daran zu glauben, dass ich das Match gewinnen kann – auch in den schwierigsten Momenten, ohne den Mut zu verlieren.“

Alcaraz: „Jannik und ich sind gute Freunde“

In Wimbledon drehte Sinner schließlich den Spieß um und entthronte den zweimaligen Turniersieger an der Church Road ( 4:6, 6:4, 6:4, 6:4). „Jannik war außergewöhnlich. Ich habe gegeben, was ich konnte“, blickte Alcaraz auf das Endspiel auf heiligem Rasen zurück. „Und ich bin trotzdem zufrieden mit dem Weg, den ich gegangen bin.“ Duelle wie jene in Paris und London veranlassen Fans auf der ganzen Welt dazu, die Rivalität zwischen Sinner und Alcaraz mit dem Kräftemessen zwischen Roger Federer, Rafael Nadal und Novak Djokovic zu vergleichen. „Das ist großartig für unseren Sport, denn es animiert die Leute, Tennis zu schauen und selbst zu spielen“, ist sich Alcaraz der Aufmerksamkeit bewusst.

In Wimbledon behielt Sinner die Oberhand. © ANSA / TOLGA AKMEN

In Wimbledon behielt Sinner die Oberhand. © ANSA / TOLGA AKMEN


„Je öfter wir gegeneinander spielen, desto mehr Menschen werden wir für diesen Sport begeistern“, führte er weiter aus. „Denn jedes Mal, wenn wir aufeinandertreffen, treiben wir uns gegenseitig an unsere Grenzen.“ Für den Spanier geht sein Austausch mit Sinner aber weit über Rasen, Sand und Hartplatz hinaus. „Tennis ist eine besondere Sportart, in der man auf dem Platz große Rivalen sein kann und sich gleichzeitig respektiert“, gab er einen Einblick. „Jannik und ich sind gute Freunde, wir können über viele Dinge außerhalb des Platzes reden. Ich habe großen Respekt vor ihm – er ist ein toller Mensch. Ich bin sicher, dass wir diese Beziehung immer aufrechterhalten können.“

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