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Die Fans sorgen sich um Novak Djokovic. © APA/afp / KIRILL KUDRYAVTSEV

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Die Fans sorgen sich um Novak Djokovic. © APA/afp / KIRILL KUDRYAVTSEV

Vor Traum-Duell mit Sinner: Djokovic sorgt für Wirbel

Der Showdown in Wimbledon ist ganz nach dem Geschmack der Fans: Ein Semifinale zwischen Superstar Novak Djokovic, der nach seinem 25. Rekord-Major-Titel jagd, und dem Weltranglisten-Ersten Jannik Sinner verspricht am Freitag unheimlich viel Brisanz. Sofern beide fit sind.

Den nächsten Rekord seiner Ausnahme-Karriere feierte Novak Djokovic am Mittwoch mit seinem neuen Jubel. Als er den Schreck über den „bösen Ausrutscher“ auf dem Rasen des Centre Courts abgeschüttelt hatte, bewegte der serbische Tennisstar seine Arme vor dem Körper auf und ab. Tochter Tara und Sohn Stefan machten auf der Tribüne begeistert mit, als wollten sie eine Luftpumpe nach unten drücken.


„Es ist etwas zwischen mir und meinen Kindern“, erläuterte Djokovic während des Grand-Slam-Turniers die ungewöhnliche Geste, die an den Dance-Hit „Pump it up“ erinnern solle. „Wir lieben es, zu pumpen. Wir pumpen nach jedem Sieg.“

„Es ist etwas zwischen mir und meinen Kindern“ Novak Djokovic über seine Jubel-Geste

Doch wie so oft in der von reichlich Kontroversen begleiteten Laufbahn des erfolgreichsten Tennisspielers der Geschichte gibt es vor dem Traum-Halbfinale gegen den Weltranglistenersten Jannik Sinner eine zweite Ebene. In der serbischen Heimat wird der Jubel als Unterstützung der Dauerproteste gegen teils autoritär herrschenden Präsident Aleksandar Vucic verstanden. Diese rufen bei Demonstrationen „Pumpaj!“, was in etwa bedeutet: „Erhöht den Druck!“

Wilde Attacken aus Serbien

Vucic-treue Boulevardmedien in Serbien beschimpfen den nationalen Sporthelden deshalb. Die regierungskritische Zeitung nova.rs interpretierte hingegen, dass Djokovic mit seiner Antwort zur Bedeutung des Jubels Rücksicht auf die britischen Gastgeber nehmen wolle, da in Wimbledon politische Botschaften verboten sind.

Mit dieser Pumpen-Geste sorgt Novak Djokovic für Diskussionen. © ANSA / TOLGA AKMEN

Mit dieser Pumpen-Geste sorgt Novak Djokovic für Diskussionen. © ANSA / TOLGA AKMEN


Bei den French Open erhielt Djokovic vor zwei Jahren wegen einer solchen Botschaft („Kosovo ist das Herz Serbiens“) eine Warnung der französischen Sportministerin. Im All England Club fliegen Djokovic nun hingegen auch wegen der zuckersüßen Bilder mit seinen Kindern als Fans die Herzen zu. „Er ist eine Legende unseres Sports“, sagte selbst der Italiener Flavio Cobolli nach der Niederlage im Viertelfinale gegen sein Idol.
„Es könnte für mich keine größere Herausforderung geben“ Novak Djokovic über das Sinner-Duell

Als nächster Gegner dürfte der dreimalige Grand-Slam-Turniersieger Sinner am Freitag in den wichtigen Momenten jedoch kaum in Ehrfurcht erstarren. „Es könnte keine größere Herausforderung geben für mich, das ist sicher“, sagte Djokovic. „Es wird das Beste von mir brauchen, um Jannik zu schlagen.“

Sorge um Sturz-Folgen

Die Folgen des Sturzes beim zweiten Matchball gegen Cobolli sollen dann möglichst keine Rolle mehr spielen. Der 38-Jährige war ausgerutscht und fast im Spagat auf den Bauch gefallen.

Novak Djokovic ging im Viertelfinale gegen Flavio Cobolli zu Boden. © APA/afp / KIRILL KUDRYAVTSEV

Novak Djokovic ging im Viertelfinale gegen Flavio Cobolli zu Boden. © APA/afp / KIRILL KUDRYAVTSEV


„Mein Körper ist nicht mehr der gleiche, der er früher einmal war“, sagte Djokovic nachdenklich. „Deshalb werde ich die wirkliche Wirkung erst morgen spüren. Ich hoffe, dass in den nächsten 24, 48 Stunden das Ausmaß dessen, was passiert ist, nicht zu schlimm ist und ich schmerzfrei auf der Höhe meines Könnens spielen kann.“ Er werde nun mit seinem Physiotherapeuten arbeiten „und hoffentlich wird in zwei Tagen wieder alles gut sein“.

Djokovic hat in London zehn Leute in seinem Team dabei, die sich um Vorbereitung, Erholung und Training kümmern – und ihn nun wieder rechtzeitig fit bekommen sollen. Sinner und Djokovic treffen am frühen Freitagabend im zweiten Halbfinale des Tage (live im SportNews-Ticker) zum zehnten Mal aufeinander. Der Südtiroler gewann insgesamt fünf Duelle und die vergangenen vier in Serie. Zuletzt setzte er sich in drei Sätzen im Halbfinale der French Open durch, in Wimbledon hat er gegen den „Djoker“ aber noch nie gewonnen.

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