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Kurt Kleinendorst und der HC Bozen – ein großes Missverständnis? © APA / EXPA/JOHANN GRODER

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Kurt Kleinendorst und der HC Bozen – ein großes Missverständnis? © APA / EXPA/JOHANN GRODER

Der HC Bozen sucht einen neuen Trainer

Den HC Bozen trennen in der ICE Hockey League nur sechs Zähler von der Tabellenspitze – und doch liegt im weißroten Lager gerade einiges im Argen. Jetzt wird Hand angelegt.

Der HCB Südtirol Alperia befindet sich als Tabellenfünfter voll auf Playoff-Kurs. Der Erzrivale aus Bruneck, der obendrein ein Spiel mehr ausgetragen hat, liegt nur einen Zähler entfernt. Die Bilanz: Vier der letzten sechs Spiele wurden gewonnen, zuletzt siegte man in Budapest. Also alles eitel Sonnenschein in der Landeshauptstadt? Mitnichten!


Bozen hat das Potenzial zum Titelanwärter, schleudert aber seit Wochen auf einer Berg- und Talfahrt hin und her. Ohne Konstanz, ohne Konzentration, ohne Konzept. Trainer Kurt Kleinendorst scheint die Kontrolle über seine launischen Stars verloren zu haben, sofern er sie denn überhaupt je hatte. Das offenbarte sich in den jüngsten Auswärtsspielen in Villach, Wien und Budapest, während derer es kaum Kommunikation zwischen der Bank und den Spielern auf dem Eis gab.

Zuerst Aussprache, dann Trennung?

Das Signal ist klar: Kurt Kleinendorst und dieser HC Bozen, das passt nicht. Der US-Amerikaner, der dieser Tage nicht in Bozen weilt, und die Klubführung werden sich spätestens Ende der Woche zu einer Aussprache treffen, die Trennung scheint unumgänglich. Doch wie geht es dann weiter?

HCB-Boss Dieter Knoll bereitet sich seit Wochen auf alle Eventualitäten vor, doch auch er musste erkennen: Der Trainermarkt in Mitteleuropa ist wie leer gefegt. Eine Personalie, mit der man sich in der Galvani-Straße befasst, ist der ehemalige Ritten-Trainer Tray Tuomie, der kürzlich in Villach entlassen wurde. Ob er und sein Spielstil zum HCB passen, erscheint jedoch fraglich.

Rittens früherer Meistertrainer Tray Tuomie wäre zu haben, seine Verpflichtung ist aber unwahrscheinlich. © M. Pattis

Rittens früherer Meistertrainer Tray Tuomie wäre zu haben, seine Verpflichtung ist aber unwahrscheinlich. © M. Pattis


Und weitere Kandidaten? Die gibt es bisweilen nicht wirklich. Mit Tom Rowe (ehemals Linz, zuletzt Frankfurt) befindet sich ein erfahrener Mann auf Klubsuche. Auch der Name Alexander Egger wird immer wieder in der Gerüchteküche hochgekocht. Der ehemalige Kapitän wäre – im Zusammenspiel mit dem aktuellen Assistenztrainer Fabio Armani – zumindest eine Übergangslösung, er würde Ansehen und Charakterstärke mitbringen. Allerdings muss es in Bozen das Ziel sein, die laufende Länderspielpause für eine definitive Lösung zu nutzen, um später nicht nochmal ans Personalkarussell fassen zu müssen.

Vallini droht langer Ausfall

Apropos Personalkarussell: Das drehte sich bei den Foxes zuletzt auch auf dem Eis in Hochgeschwindigkeit. Der Grund: die anhaltende Verletzungsmisere. Mit Matt Bradley, Philip Samuelsson und Mark Barberio fehlten gegen Ferencváros gleich drei wichtige Spieler, zudem musste Jonny Vallini früh verletzt runter.

Der Backup-Goalie hat sich an der Leiste verletzt und wird voraussichtlich mehrere Wochen fehlen. Die kommenden Tage soll eine Magnetresonanz die Ausfallzeit klar definieren. Auch Abwehr-Star Barberio, bei dem neuerlich der Muskel zwickt, muss zur ärztlichen Untersuchung. Bei Bradley und Samuelsson stehen die Chancen dagegen gut, dass sie beim nächsten Ligaspiel am 17. Dezember gegen Linz wieder mitwirken können. Wer dann an der Bande für Anweisungen sorgt, wird sich zeigen.

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