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Asiago ist nicht mehr Teil der ICE Hockey League. © Social Media / HC Asiago

Kommentar | Ein angekündigter Super-GAU

Asiago, einer der meistdekorierten Vereine im italienischen Eishockey, ist in der nächsten Saison mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nur noch drittklassig. Es ist ein angekündigter Super-GAU, den die Verantwortlichen sich selbst in die Schuhe zu schieben haben.

Von:
Leo Holzknecht

Nachdem Asiago 2022 die Alps Hockey League gewann, war dem Verein vom Hochplateau die Welt nicht mehr groß genug. Er sah, wie seine ewigen AlpsHL-Kontrahenten Pustertal und Ljubljana den Aufstieg in die ICEHL erfolgreich gemeistert hatten – und wollte nun auch einen Teil dieses großen, schmackhaften Kuchens abhaben.


Dabei fehlten den Stellati – im Gegensatz zu den anderen zwei Vereinen – die Grundlagen, um dauerhaft in einer solchen Profi-Liga zu spielen. Angefangen bei den im Ligavergleich begrenzten finanziellen Mitteln über das kleine Einzugsgebiet, das den niedrigsten Zuschauerschnitt der ICEHL zur Folge hatte, bis hin zum zentralen Problem: dem Stadion.

Ausschluss alternativlos

Und so war es keine Überraschung, dass die ICEHL Asiago nach drei Probejahren, die sportlich gesehen für das erfolgsverwöhnte Team sehr dürftig verliefen, die Lizenz entzog. Zwar wurde das altehrwürdige Hodegart schrittweise modernisiert, von den Anforderungen der Liga war es aber dennoch meilenweit entfernt. Ja, im Hintergrund wurde am Bau einer neuen Arena gearbeitet, Konkretes kam dabei aber nicht heraus. Deshalb war der Ausschluss alternativlos.

Die Fans von Asiago erlebten einen rabenschwarzen Tag. © Social Media / HC Asiago


Unter einem neuen Namen und mit einem neuen Vorstand wagte Asiago im März einen zweiten Anlauf. Die hervorgebrachten Argumente reichten jedoch nicht, um die erforderliche Zweidrittel-Mehrheit bei den anderen Vereinen zu erlangen. Das ICEHL-Projekt des achtfachen italienischen Meisters und zweifachen AlpsHL-Siegers endete abrupt. Es war eines, das von Anfang an zum Scheitern verurteilt war.

Der Verein startet nun in der Italian Hockey League (IHL) von Null. Mit Spielern aus dem eigenen Jugendsektor, da gestandene Einheimische nach der Italo-Politik der letzten drei Jahre an einer Hand abgezählt werden können. Bis die Stellati wieder da sein werden, wo sie hingehören, wird viel Zeit verstreichen. Das italienische Eishockey muss derweil den x-ten Rückschlag verkraften – und das ein Jahr vor dem Beginn der Olympischen Spiele im eigenen Land.

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