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Die HCB-Cracks bleiben zuhause eine Macht. © Vanna Antonello

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Die HCB-Cracks bleiben zuhause eine Macht. © Vanna Antonello

Wildes Playoff-Ringen: Bozen knockt Villach aus

Das war wieder ein heftiger Fight! Der große HC Bozen taumelte, ging kurz zu Boden, berappelte sich und feierte schließlich einen triumphalen Sieg. Rund 4.200 Zuschauer waren aus dem Häuschen. Die Foxes haben in der Viertelfinalserie gegen Villach wieder die Führung übernommen.

Aus der Sparkasse Arena

Alexander Foppa

Von:
Alexander Foppa

Puh, das war ein ganz hartes Stück Arbeit. Der HCB Südtirol Alperia hat den Villacher SV in 60 unheimlich intensiven, spannenden Spielminuten mit 3:1 niedergerungen. Und das nach allen Regeln der Kunst. Mit dem zweiten Sieg verteidigen die Bozner den Heimvorteil in der Best-of-seven-Serie.


Die Foxes zeigten auch im dritten Duell mit dem VSV Playoff-Eishockey wie aus dem Lehrbuch, nämlich temporeiches Spiel ohne Verschnaufpausen, Disziplin in allen Belangen, schnelle Linienwechsel und eiserne Härte bei gegnerischem Scheibenbesitz. Schnell wurde klar: An diesem Abend konnte es nur einen Sieger geben, den HC Bozen.

Maslennikov als Glücksbringer

Doch ganz so einfach war es dann doch nicht. Zum einen, weil Villach ordentlich dagegenhielt. Zum anderen, weil die Hausherren im Offensivdrittel lange Zeit viel zu schlampig agierten und deshalb bis zur Hälfte des Spiels sogar im Hintertreffen lagen.

Angesichts des 0:1-Rückstands rümpfte der ein oder andere Zuschauer bereits die Nase. „Hätten wir doch einen wie Maslennikov vorne drin“, so der O-Ton eines Fans. Gemeint war Igor Maslennikov, der seiner alten Liebe einen Besuch abstattete und den symbolischen Puckeinwurf durchführte. Die Fans feierten ihn mit Spruchbändern und Gesängen. Maslennikov bildete in den 90er-Jahren gemeinsam mit Sergej Vostrikov den legendären Wolga-Express. Er gewann mit Bozen alles, was es zu gewinnen gab. Und er verbuchte in 250 Spielen mehr als 500 Punkte.

Ein Knipser, wie es Maslennikov war, fehlte dem HCB in diesem Spiel lange. Mit Simon Bourques Gewaltschuss zum 1:1 brach aber der Bann. Der folgende Bozner Sturmlauf konnte von den sichtlich zerknirschten Villachern nicht mehr gebremst werden.

Die entscheidenden Szenen

Die OhrfeigeIm Startdrittel ist Bozen mehr im Scheibenbesitz, geht aber zu fahrlässig mit seinen Chancen um. Die Folge? Villach bestraft dies mit dem 1:0. Richter gibt einem Rauchenwald-Schuss noch eine leichte Richtungsänderung, der Puck schlägt im HCB-Kasten ein (18.).
Der AufschreiNach der ersten Pause drängen die Foxes mit extremer Vehemenz ins Angriffsdrittel, das Runde will aber einfach nicht ins Eckige – bis Simon Bourque einen Gewaltschuss in die Maschen zimmert (30.). Jetzt fallen sich die Fans erleichtert in die Arme.
Das AluminiumNur Sekunden nach dem 1:1 scheitert Christoffer mit der nächsten Chance am Pfosten (30.). Bozen rennt weiter an, doch auch Villach ist jetzt gefährlich. So wie bei einem Alu-Treffer von Hancock (35.).
Der DoppelschlagBinnen 56 Sekunden biegt der HCB auf die Siegerstraße ein. Zunächst trifft Cole Hults aus dem Slot ins Schwarze (52.). Das Tor wird erst nach Videoeinsicht gegeben, da Christoffer Wall vorher mit dem Ellenbogen am Kopf trifft – alles regulär sagen die Schiris. Keine Minute später staubt HCB-Topscorer Bradley zum 3:1 ab (53.). Er punktet somit auch im dritten von drei Playoff-Spielen.
Die EmotionenWährend Bozen in der Schlussphase ein ums andere Mal jubelt, wird Villach immer nervöser. Die Spieler reklamieren immer wieder, lassen sich von den Foxes auch provozieren. Gleichzeitig fliegen aus dem mit rund 150 Villachern gefüllten Gästeblock Gegenstände auf die darunter sitzenden HCB-Fans. Am Spielstand ändert sich nichts mehr.

Mit diesem Sieg geht Bozen im Viertelfinale mit 2:1 in Führung. Am Sonntag übersiedelt die Serie wieder nach Kärnten. Den umgekehrten Weg nimmt die Serie des HC Pustertal, die sich nach der zweiten Wölfe-Niederlage in Klagenfurt wieder nach Bruneck verlagert.


HCB Südtirol Alperia – IDM Wärmepumpen Villacher SV 3:1

HCB: Harvey (Vallini); Valentine-Seed, Hults-Bourque, Spornberger-Di Perna; Salinitri-Bradley-Di Giacinto, Helewka-Christoffer-Gazley, Frigo-Mantenuto-Finoro, Saracino-McClure-Brunner, Halmo.
Coach: Hanlon

VSV: Cannata (Swette); Katic-MacPherson, Wall-Lindner, Holway-Vallant; Richter-Rauchenwald-Coatta, Scherbak-Pearson-van Nes, Rebernig-Hancock-Hughes, Wallenta-Maxa-Lanzinger.
Trainer: Tuomie

Tore: 0:1 Marco Richter (17.40), 1:1 Simon Bourque (29.20), 2:1 Cole Hults (51.11), 3:1 Matt Bradley (52.07)

Zuschauer: 4.175


Die weiteren Viertelfinalduelle:

Klagenfurter AC – HC Pustertal 6:2 ( hier geht's zum Bericht)
Tore:1:0 Hochegger (11.38), 2:0 Maier (20.59), 3:0 Fraser (27.15), 4:0 Pastujov (33.53), 4:1 Svedberg (40.53), 5:1 Maier (43.31), 6:1 Nickl (47.15), 6:2 Coulter (55.22)
Zuschauer: 4.370
Best-of-7-Serie: 2:1

RB Salzburg – Fehervar AV 2:0
Tore:
1:0 Schneider (22.38), 2:0 Nissner (27.20)
Zuschauer: 3.068
Best-of-7-Serie: 3:0

Black Wings Linz – Graz 99ers 4:3 n.V. (am Donnerstag)
Best-of-7-Serie: 1:2

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