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Die italienische Nationalmannschaft traf den Staatspräsidenten. © ANSA / US QUIRINALE / Paolo Giandotti

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Die italienische Nationalmannschaft traf den Staatspräsidenten. © ANSA / US QUIRINALE / Paolo Giandotti

„Ein wunderbarer Weg“: Hohes Lob für Schatzer und Co.

Die italienische Nationalmannschaft hat bei der Europameisterschaft der Frauen für Furore gesorgt – und scheiterte auf dramatische Art und Weise. Am Donnerstag stand ein Besuch im Quirinalspalast in Rom auf dem Programm.

Erstmals seit 28 Jahren standen die Azzurre im Halbfinale einer Europameisterschaft, mit einer beherzten Leistung übertrafen sie in der Schweiz sämtliche Erwartungen. Zum Sprung ins Finale sollte es aber nicht reichen, obwohl Italien nach 90 Minuten bereits mit eineinhalb Beinen im Endspiel stand. Michelle Agyemang, die erst in der 85. Minute auf den Platz kam, erzielte in der sechsten Minute der Nachspielzeit den Ausgleich zum 1:1 und rettete England somit in die Verlängerung.


Dort verschoss Chloe Kelly in der 119. Minute zunächst einen Elfmeter, drückte den Nachschuss aber über die Linie – und ließ den Traum der Italienerinnen, der mit dem Führungstor von Barbara Bonansea (33.) begonnen hatte, platzen. Unter den Leidtragenden befand sich auch die Südtirolerin Eva Schatzer. Die 20-jährige Mittelfeldspielerin aus Vahrn blieb bei der EM jedoch ohne Einsatz.

Mattarella lädt ein: „Habt euren Pokal gewonnen“

Im Moment der Niederlage – aber auch in den Stunden danach – überwog die Enttäuschung. Dass der unerwartete Höhenflug auch Grund für Stolz sei, daran erinnerte der italienische Staatspräsident Segio Mattarella die Nationalmannschaft von Trainer Andrea Soncin. Am Donnerstag waren die Azzurre im Quirinalspalast in Rom zu Besuch und wurden vom 84-Jährigen dafür beglückwünscht, „dass ihr eine großartige Europameisterschaft gespielt habt und der Nationalmannschaft und der Flagge eures Landes Ehre erwiesen habt.“

Italien ist im Halbfinale dramatisch gescheitert. © APA/afp / SEBASTIEN BOZON

Italien ist im Halbfinale dramatisch gescheitert. © APA/afp / SEBASTIEN BOZON


Ob Jungen oder Mädchen, die Mannschaft sei vielen jungen Menschen ein Vorbild gewesen. „Und ich sage das nicht, weil man es mir erzählt hat, sondern weil ich euch selbst verfolgt habe“, fügte Mattarella an. „Die Spielzeiten haben es mir erlaubt. Es war ein wunderbarer Weg.“ Für einen Besuch des Finalspiels in Basel wäre „alles vorbereitet“ gewesen, verriet Mattarella weiter. Die Erinnerungen an die EM 2025 sollen aber nicht vom Tiefschlag gegen England übertönt werden. „Ihr habt euren Pokal gewonnen, eure Medaillen erhalten. Ihr habt eine wunderbare Seite Sportgeschichte geschrieben – mit Leistungen auf höchstem Niveau“, so der Staatschef.

Soncin: „Unsere Geschichte hat gerade erst begonnen“

Auch der Coach zeigte sich von den zurückliegenden Erfahrungen und der Reise nach Rom beeindruckt. „Wir haben gespürt, wie das Land hinter uns stand, uns begleitet und angetrieben hat“, meinte Soncin. „ Ich bin überzeugt: Nach diesen Spielen werden viele Eltern ihren Töchtern erlauben, ihrer Leidenschaft zu folgen.“ Die Squadra Azzurra sieht der 46-Jährige noch lange nicht am Ende ihrer Entwicklung. „Und wenn man an das glaubt, was man tut, dann schreibt man Geschichte. Unsere Geschichte hat gerade erst begonnen.“

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