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Nals-Kapitän Aaron Malleier wird auch heuer auf den Haslacher SV treffen. © M. Dorn

1. Amateurliga A | Massiv aufgerüstet in die neue Saison

Am kommenden Wochenende startet der Südtiroler Amateurfußball in die neue Saison. Zeit für die SportNews-Redaktion, auf die verschiedenen Ligen zu blicken. Den Anfang macht die A-Gruppe der 1. Amateurliga.

In der West-Staffel der 1. Amateurliga hat sich im Vergleich zur Vorsaison einiges verändert. Aus der Landesliga ist der SC Passeier dazugekommen, der sich nach dem Abstieg neu aufgestellt hat. Die Aufsteiger Oberau und Tscherms Marling sind ebenfalls neu und bringen sehr viel Qualität mit. Klassische Neulinge sind diese Vereine nicht. Auch Auer kam aus der 2. Amateurliga dazu. Zudem ist mit Fußball Überetsch ein neuer Verein dabei, der nach der Fusion von Landesliga-Absteiger Eppan und Frangart (war schon in der 1. Amateurliga) entstanden ist. Nicht mehr mit dabei sind Tirol, Prad (beide abgestiegen) und die SG Schlern, die in die Gruppe B verschoben wurde. Riffian Kuens ist in die Landesliga aufgestiegen.


Der große Favorit

Das kann nur Gargazon sein! Die Gelb-Schwarzen haben sich nicht nur Trainer Kurt Forer geangelt, sondern auch reihenweise Topspieler aus der Oberliga. Matthias Gasser, Andreas Nicoletti oder Benjamin Zuech waren Leistungsträger bei Lana. Mit Luca Sorrentino (Obermais) ist ein herausragender Defensiv-Allrounder dazugekommen. Die Etschtaler müssen jetzt mit dem Druck des Riesen-Favoriten umgehen – doch das war freilich schon klar, als die Transfer-Offensive bekannt wurde. Was zu betonen ist: Viele der Neuzugänge sind aus Gargazon. Durch die zahlreichen Neuzugänge wäre alles andere als der Titel für Gargazon eine Enttäuschung.

Alex Soffiatti stand bei Meran auf dem Wunschzettel, blieb aber bei Gargazon. © M. Dorn

Die Herausforderer

In der Vorsaison haderten Vereine und Spieler mit der Qualität der Liga. Ziemlich schwach, so der Tenor aus allen Ecken und Enden der Meisterschaft. Das hat sich heuer geändert, denn – zumindest auf dem Papier – ist die 1. Amateurliga A eine richtig gute Liga. Das hängt auch mit den Aufsteigern Oberau und Tscherms Marling zusammen. Sie können Gargazon das Leben schwer machen. Die Bozner sind ein Traditionsverein in Südtirol, dümpelten zuletzt aber jahrelang in der 3. Amateurliga umher. Unter der Mithilfe von erfahrenen Fußballfunktionären (u.a. von Virtus Bozen) sind die Hauptstädter jetzt auf dem Weg nach oben. Die 1. Amateurliga soll nur ein Zwischenschritt sein. Kann es heuer bereits mit dem Titel klappen? Unmöglich ist das nicht. Indrit Koni, Romeo Theodhoridhi, Manuel Mariz, Gianpietro Verdini, Daniele Speziale oder die Neuzugänge Shkelqim Lekiqi (Eppan) und Dennis Gennacaro (Salurn) sind Spieler, die eigentlich zu schade für diese Liga sind.

Der in Marling wohnhafte Christof Auer wechselte, nach Stationen bei Passeier und Lana, zu Tscherms Marling. © Social Media

Doch die Konkurrenz schläft nicht – allen voran Mitaufsteiger Tscherms Marling. Die Burggräfler wurden im Vorjahr überlegener Meister und haben sich mit Christof Auer, Manuel Scavelli, Pokerstar Daniel Holzner (alle von Oberligist Lana) und Michael Pixner hervorragend verstärkt. Olimpia Meran hat ebenfalls hohe Ziele und ist die spielstärkste Mannschaft der Liga. Doch ob die zahlreichen jungen Akteure die notwendige Konstanz mitbringen, bleibt abzuwarten.

Dann wäre da noch der SC Passeier, der nach dem Abstieg aus der Landesliga einen Neustart ausgerufen hat. Nach eigenen Angaben will der Verein „eine gute Rolle spielen“. Ob das gelingt? In St. Leonhard kann Neo-Trainer Roberto Pignatelli auf viel Erfahrung setzen. Neuzugänge sind u.a. Alessandro Pedron (Sinich), Ivan Salaris (zuletzt pausiert), Fabio Zecchini (Tscherms) und Elmar Galante (Tirol). Wir sagen: Für ganz vorne wird es nicht reichen. Dasselbe gilt für den neuen Verein: Fußball Überetsch hat zwar einen großen Kader und mit Christian Scherer einen erfahrenen Übungsleiter, doch es dürfte eine erste Übergangssaison werden. Für den Titelkampf reicht es nicht.

Das restliche Teilnehmerfeld

Schluderns war im Vorjahr auf Rang 2 und hat anschließend das Entscheidungsspiel gegen Kiens verloren. Es wäre eine Riesenleistung, wenn die Vinschger diesen Erfolg wiederholen könnten, zumal Trainer Rainer Dengg (jetzt Tormanntrainer bei Latsch) nicht mehr dabei ist. Harald Regensburger hat neu übernommen. Eine gute Mittelfeld-Mannschaft war bisher der Kalterer SV. Die Roten aus dem Weindorf haben die beste Infrastruktur der Liga, müssen sich nach vielen Abgängen von erfahrenen Spielern (u.a. Fabian Obrist, Benjamin Carli, Lukas Gunsch, Georg Dissertori) und einem neuen Trainer (Daniel De Cristofaro) aber erst finden. Gelingt der Saisonstart nicht, droht sogar der Abstiegskampf – zumal mit Theo Obermayr ein großes Talent mit einer Knieverletzung lange ausfällt. Auer ist ein guter Aufsteiger und Trainer Fabio Ianeselli weiß, wie der Hase läuft. Mit dem Abstieg sollten die Unterlandler nichts zu tun haben. Nals hat ebenfalls Ambitionen und hat den Oberliga-erfahrenen Albian Krasniqi von Gröden neu ins Team geholt.

Spielender Co-Trainer: Felix Rungg hat in Plaus eine Doppelfunktion.

Doch wer sind jetzt die Abstiegskandidaten, bei so viel Potenzial in der Liga? Plaus wird sich nach hinten orientieren müssen. Trainer Englbert Grünfelder ist neu und bringt viel Erfahrung mit. Ulten hat sich in der Vorsaison erst am letzten Spieltag gerettet und will noch so eine Saison tunlichst vermeiden. Trainer Alex Sincich kann auf Rückkehrer Marvin Laimer und 26-Tore-Mann Simon Stangl (in der 3. Amateurliga bei St. Pankraz) zählen. Auch Haslach muss auf der Hut sein, hat sich mit Cesar Kouame (Latsch) und Alex Galassiti (Leifers) aber gut verstärkt. Nach hinten orientieren muss sich Aldein Petersberg, das ohne Danny Fäckl, Flügelflitzer Martin Pichler (beide Karriereende) und Stürmer David Toll (Tramin) auskommen muss. Das wird schwer.

Der Star der Liga

Es gibt einige Topspieler in der Liga, doch einer hat es zu internationaler Bekanntschaft geschafft – allerdings nicht im Fußball. Daniel Holzner ließ vor wenigen Wochen bei der Poker-WM in Las Vegas aufhorchen und räumte viel Geld ab. Jetzt ist abzuwarten, ob ihm ähnliche Erfolge mit seinem Verein Tscherms Marling in der 1. Amateurliga gelingen.

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