a Amateurligen

Der Kalterer SV steht in der 1. Amateurliga ganz oben. © Kalterer SV

Aufschwung trotz Umbruch: Kalterns neuer Weg

Seit Jahren spielt Kaltern in der 1. Amateurliga in den vorderen Regionen mit. Das heurige Jahr, sollte eigentlich ein Übergangsjahr werden. Doch der Saisonstart lief nahezu perfekt.

Nicht weniger als 6 erfahrene und langjährige Spieler verließen den Verein oder hängten ihre Schuhe an den Nagel. Ersatz wurde fast ausschließlich in der eigenen Jugend gefunden. Mit Daniel De Cristofaro wurde auch ein neuer Übungsleiter engagiert. Die von der Vereinsführung befürchteten Probleme, aufgrund der Unerfahrenheit des Teams, traten im 1. Saisonspiel gegen Haslach (1:2-Auswärtsniederlage) prompt an die Oberfläche. Danach folgte eine Serie von 5 Siegen in ebenso vielen Spielen und die Kalterer finden sich plötzlich an der Tabellenspitze wieder.


Was Neo-Coach De Cristofaro nach der Auftaktniederlage durch den Kopf ging, warum die nächsten 3 Saisonspiele richtungsweisend sein könnten und wo er die Kalterer Mannschaft in 3 Jahren sieht, erklärte er im SportNews-Interview.

SportNews: 15 Punkte nach 6 Spielen. Eine starker Saisonstart?

De Cristofaro: „Ich bin zurzeit sehr zufrieden. Einmal mit der Punkteausbeute, aber auch mit der Mannschaft, wie sie sich auf dem Platz präsentiert. Die Auftaktniederlage hat mich ein wenig ins Grübeln gebracht, dann hat das Team aber gut reagiert und 5 Siege in Folge feiern können.“


Die Auftaktniederlage ist also keine Überraschung, eher die 5 Siege in Folge?

„Beides nicht. Die Mannschaft verlor im Sommer 6 erfahrene und wertvolle Spieler. Diese wurden fast ausschließlich mit einheimischen Jugendspielern kompensiert. Neu bzw. zurückgekommen ist nur Fation Imeri. Wir gehen aufs Feld mit Spielern der Jahrgänge 2005 und 2006. Diese Spieler hatten zum Saisonauftakt keine oder kaum Erfahrung und waren auch dementsprechend unsicher auf dem Feld. Der Sieg im 2. Spiel gegen den SC Passeier hat den Spielern aber gezeigt, dass sie es können und von da an stieg mit jeder Minute Training und jeder Meisterschaftsminute das Selbstvertrauen und die Selbstsicherheit. Einige dieser jungen Spieler haben sich in diesen 6 Spielen unglaublich weiterentwickelt. Das letzte Spiel gegen Plaus haben wir zwar auch gewonnen, aber eine schlechte Leistung gezeigt.“

Trainer Daniel De Cristofaro kam im Sommer neu aus Montan.


Im Sommer, als Sie als Trainer in Kaltern zugesagt haben, wussten Sie noch nicht, dass so viele Spieler nicht mehr zur Verfügung stehen würden?

„Das stimmt. Erste Kontakte gab es bereits im April. Für mich war es eine Ehre, dass die Vereinsverantwortlichen an mich herangetreten sind, denn ich habe früher für Kaltern gespielt und war auch 2 Jahre als Co-Trainer mit Stefano Sonn dort tätig. Im Sommer habe ich auch aktiv versucht, zumindest den einen oder anderen Spieler zu überzeugen, dass sie zumindest für eine Saison noch weitermachen. Jeder hatte seine guten Gründe, um bei seiner Entscheidung zu bleiben. So wurde aus der Not eine Tugend und wir füllten die Mannschaft mit verheißungsvollen Nachwuchsspielern auf.“


Wie rissen Sie nach der Niederlage gegen Haslach das Ruder herum?

„Nach der Pleite gegen Haslach habe ich am Dienstag mit der Mannschaft gesprochen. Ich habe sie aufgebaut und es hat anscheinend gefruchtet. Bereits gegen den SC Passeier sah man eine andere Mannschaft auf dem Feld. Ich muss schon auch dazusagen, dass Erfolge einem in einer solchen Situation sehr entgegenkommen und helfen. Keine Ahnung, wo wir jetzt stehen würden, wenn wir auch das 2. Spiel verloren hätten. Zum Glück ist es aber nicht so weit gekommen.“

Kapitän Samuel Pürgstaller zählt zu den Erfahrensten. © Kalterer SV Fußball


Wie oft trainiert man in Kaltern?

„Wir trainieren 2 Mal in der Woche, auch wenn ich als aktiver Fußballer fast immer 3 Mal auf dem Trainingsplatz stand. Der Verein hat aber den Wunsch geäußert, dass man nur 2 Mal trainiert. Zudem wurden die Heimspiele auf Samstag vorverlegt. Auf der anderen Seite gelobten mir die Spieler hohe Trainingspräsenz. Bis dato ist das Konzept voll aufgegangen. Die Spieler sind beim Training fast immer vollzählig anwesend und hängen sich voll hinein.“

„Die nächsten 3 Spiele werden uns zeigen, wo die Reise hingeht.“ Trainer Daniel De Cristofaro


Die nächsten 3 Spiele lauten Oberau auswärts, Tscherms Marling zu Hause und Nals auswärts? Drei Spiele der Wahrheit?

„Wir kennen den Kalender und wussten auch, dass wir am Anfang der Saison vielleicht Gegner haben, die auf unserer Augenhöhe sein könnten und die Latte dann höher gelegt wird. Wir freuen uns aber auf diese Spiele, weil uns diese 3 Partien zeigen werden, wohin die Reise geht. Eines ist klar. Den Platz an der Sonne wollen wir verteidigen, das wird aber schwierig. Oberau ist zwar ein Aufsteiger, aber durch die Qualität des Teams Aufstiegsfavorit Nummer 1. Tscherms Marling, ebenfalls Aufsteiger, hat auch sehr viel Qualität. Nals war schon immer eine hart Nuss, die es aber auch zu knacken gilt.“

Wenn man mit diesem Team über mehrere Jahre planen kann, könnte sich der Traum Landesliga für Kaltern zum 3. Mal in seiner Vereinsgeschichte erfüllen?

„Ich denke schon, denn da sind einige noch nicht mal volljährige Spieler mit dabei, die schon sehr viel Qualität haben. Wenn sich diese Gruppe gut weiterentwickelt, dann könnte ich mir gut vorstellen, dass man in 3 Jahren um den Aufstieg mitkämpfen kann.“

Zur Person

  • Daniel De Cristofaro ist am 5. Mai 1981 geboren und wohnt zusammen mit seiner Ehefrau Serena (seit 7 Jahren verheiratet) und Tochter Sofia (3 ½ Jahre) in Bozen.
  • Angestellt ist der Fußballtrainer bei der Firma DPV Sinerga, ein Unternehmen, das sich um die Vermarktung und Werbung von Markenartikeln kümmert
  • In Kinderjahren spielte er beim Milan Club in seiner Heimatstadt. Mit 16 Jahren wechselte der ehemalige Stürmer zu Virtus Don Bosco. Dort debütierte er auch in der 1. Mannschaft.
  • Danach folgten Stationen bei Tramin (Oberliga/Landesliga), beim FC Meran, bei Nals und in Neumarkt (immer Landesliga). Danach folgte der Wechsel zu Kaltern in die 1. Amateurliga. Beim Ausklingen seiner Karriere gab es noch einige Einsätze bei Neugries. In seiner langen Karriere schaffte es De Cristofaro fast auf 100 Meisterschaftstreffer.
  • Als Trainer war er 2 Jahre als Co-Trainer von Stefano Sonn in Kaltern tätig. Danach wechselte er als Trainer zu Montan in die 2. Amateurliga, wo er 5 Saisonen bleib. Im Sommer dann, die Rückkehr zu Kaltern als Cheftrainer, wo er bereits als Spieler, als auch als Co-Trainer tätig war.

Empfehlungen

Kommentare (0)

Vervollständigen sie Ihre Profil-Angaben, um Kommentare zu schreiben.
Profil bearbeiten

Sie müssen sich anmelden, um die Kommentarfunktion zu nutzen.

© 2024 First Avenue GmbH