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Verteidiger-Legende bei St. Martin Moos: Artur Tschöll. © Alpha Photography

Die späte Premiere des nimmermüden Artur Tschöll

Er ist eine Institution bei Traditionsklub St. Martin Moos und auch mit fast 35 Jahren noch nicht müde. Die Rede ist von Artur Tschöll, der am vergangenen Wochenende für eine Premiere gesorgt hat.

Man möchte meinen, ein Artur Tschöll hat in seiner Karriere schon alles erlebt. Doch auch mit fast 35 Jahren kann es noch ein erstes Mal geben. Am vergangenen Wochenende war das Aushängeschild von Landesligist St. Martin Moos mit seinem Team im Ahrntal im Einsatz, ein ganz schwieriges Pflaster für Auswärtsteams, das die Passeirer aber mit Bravour gemeistert haben und 3:1 gewinnen konnten. Doppeltorschütze: Artur Tschöll.


Zuerst beförderte das Mortiner Urgestein, das in der nächsten Woche Geburtstag feiert, eine Elia-Margoni-Flanke zum 2:0 ins Tor („Er wäre wahrscheinlich auch so rein, aber das habe ich in dem Moment nicht erkannt“). Dann traf Tschöll aus kurzer Distanz zum vorentscheidenden 3:0. Zwei Treffer in einem Spiel, dieses Kunststück war dem kompromisslosen Defensivmann noch nie gelungen.

Verteidiger mit Biss: Artur Tschöll (vorne am Ball). © Alpha Photography


Die Landesliga-Beobachter gelangten nach dem Match also zu zwei Erkenntnissen. Einerseits zählt Artur Tschöll – der in den vergangenen beiden Jahren immer wieder von Muskelverletzungen geplagt wurde, nun aber wieder topfit ist – noch lange nicht zum alten Eisen. Und andererseits ist St. Martin Moos heuer ein ernst zu nehmender Kandidat für ganz vorne. Auch, wenn Tschöll auf die Bremse tritt. „Unser Ziel ist es, eine gute Meisterschaft zu spielen. Es ist aber nicht so, dass wir hergehen und sagen, wir wollen und müssen aufsteigen. Vielleicht wurde das in den letzten Jahren etwas zu oft gesagt, und dann ist der Schuss nach hinten losgegangen.“
„Vielleicht sind uns zuletzt etwas die typischen Dorftugenden abhandengekommen.“ Artur Tschöll

Tatsächlich waren die Mortiner in den vergangenen beiden Saisonen stets als Mitfavorit auf den Titel gestartet, doch am Ende konnte man nie richtig in den Kampf um ganz vorne eingreifen. „Vielleicht war die Erwartungshaltung zu groß, vielleicht auch das Verletzungspech. Vielleicht sind uns zuletzt auch etwas die typischen Dorftugenden abhandengekommen, dieser unbändige Wille und der Kampf. Um ganz vorne zu landen, muss der Gesamtmix eben stimmen.“

Tschöll hat sein ganzes Leben für St. Martin gespielt. Heuer bestreitet er seine 18. Saison in der Kampfmannschaft. © www.runggaldier.it / Dieter Runggaldier


Nun befindet sich St. Martin Moos jedenfalls auf einem guten Weg. Das hat auch mit dem neuen Trainer Stefan Gasser zu tun. „Er ist ein Trainer, der uns auf den Boden der Realität zurückholt“, so Tschöll, der Gasser bereits bestens kennt. „Er war schon einmal Trainer in St. Martin, da wurden wir in der Oberliga Zweiter. Er war für mich auch eine zusätzliche Motivation, weiter zu machen.“

Die Sache mit dem Oberliga-Abstieg

Apropos weitermachen: Wie lange wird Artur Tschöll seinen Mortinern, für die er nicht weniger als 406 Einsätze gesammelt hat, noch erhalten bleiben? „Allzu lange nicht mehr“, schmunzelt der Verteidiger und ergänzt: „Aber noch bin ich fit und habe Lust auf Fußball.“ Und er hat auch noch eine Rechnung offen. Wie St. Martin Moos in die Landesliga kam, das bringt Tschöll auch heute noch auf die Palme. In der Corona-Saison 2019/20 standen die Mortiner bei Abbruch der Oberliga-Meisterschaft gemeinsam mit Rotaliana auf dem letzten Platz. Monate nach dem Abbruch wurde entschieden, dass eine Mannschaft runter muss – und da traf es zur Verwunderung vieler St. Martin.

„Das war eine große Ungerechtigkeit und hat mich extrem aufgeregt“, so Tschöll, der ergänzt: „Aufzusteigen ist immer schwieriger als sich in der Liga zu halten. Aber jetzt ist es halt so, und die Landesliga ist momentan wirklich eine bärige Meisterschaft.“ Am Sonntag wartet ein besonderer Leckerbissen auf Tschöll und seine Mannschaftskollegen. Dann ist in St. Martin ab 15.30 Uhr nämlich der Top-Favorit SSV Brixen zu Gast.

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