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Tramins Jan Obexer (Jahrgang 2004) zählt zu den besten Jugendspielern der Oberliga. © det

Eine revolutionäre Änderung im Amateurfußball

Schon jetzt steht fest: Die Saison 2024/25 wird im Südtiroler Amateurfußball eine ganz große Neuerung enthalten. Betroffen sind die Oberliga und Landesliga.

Klaus Schuster muss kurz nachdenken. „Ich habe 1993 begonnen, auf Ober- und Landesliga-Niveau als Trainer zu arbeiten. Bereits da hat es eine Jugendregel gegeben“, sagt der Präsident des Südtiroler Landeskomitees, der früher jahrelang als Trainer aktiv gewesen ist. Doch nun ist klar: Ab der kommenden Saison wird diese vieldiskutierte Regel abgeschafft.


Die Jugendregel ist schon seit jeher ein Streitthema. Sie besagt nämlich, dass in der Ober- und Landesliga einer oder mehrere Spieler eines bestimmten Jahrgangs auf dem Feld stehen muss. Der Grundgedanke ist klar: Dadurch soll es jungen Akteuren erleichtert werden, sich im Erwachsenenfußball zu etablieren. Allerdings stieß das im Laufe der Jahre immer wieder auf Kritik – unter anderem auch, weil sich Vereine zunehmend bei anderen Klubs bedienen mussten, um genügend Jugendspieler im Kader zu haben.

Klaus Schuster, Präsident des Südtiroler Fußball-Komitees.


In der heurigen Oberliga-Saison war es so, dass mindestens ein Akteur des Jahrgangs 2003 (oder jünger) und ein Spieler des Jahrgangs 2004 (oder jünger) auf dem Feld stehen musste. In der Landesliga war es ein Spieler des Jahrgangs 2003 (oder jünger). Damit ist nun aber Schluss: Ab der kommenden Saison wird es keine Jugendregel mehr geben.
„Wir sehen das als Experiment an.“ Klaus Schuster

„Diese Neuerung wurde auf gesamtstaatlicher Ebene eingeführt, jedes regionale Komitee hatte jedoch die Möglichkeit, selbst zu entscheiden. Wir haben uns schließlich dafür ausgesprochen, ein Jahr ohne Jugendregel zu spielen. Wir sehen das als Experiment an“, sagt Präsident Schuster. Bei einer Umfrage unter den Landes- und Oberligisten habe sich jeweils eine kleine Mehrheit für die Abschaffung ausgesprochen, so Schuster.


Das neue Sportgesetz verunsichert Vereine

Ein großer Grund für diese revolutionäre Änderung ist das neue Sportgesetz, wonach Spieler nicht mehr bis zum 25. Lebensjahr an den Ausbildungsverein gebunden sind. „Dieses Gesetz hat ziemlich viel Unsicherheit in die Vereine gebracht. Deshalb haben wir gesagt: Wir probieren es jetzt ohne Jugendregel“, sagt Schuster.

Natürlich gibt es beim Präsidenten auch Bedenken. „Die Befürchtung ist jetzt, dass die Jugendspieler viel weniger zum Einsatz kommen. Darunter könnten auch unsere Auswahlen zu leiden haben. Wir werden dieses Experiment jedenfalls genauestens beobachten und Buch führen“, sagt Klaus Schuster.

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