Fabio Bertoldi hat sein 400. Tor im Südtiroler Amateurfußball erzielt. © Privat

Fabio Bertoldi: „Ich kann es nicht richtig genießen“

Am Sonntag bei der 3:6-Heimiederlage gegen Naturns hat Fabio Bertoldi seine Treffer Nummer 400 und 401 im Südtiroler Amateurfußball erzielt. Doch bei seinem Verein, dem SV Salurn, läuft es derzeit nicht: Mit sieben Punkten aus sieben Spielen liegen die Unterlandler im unteren Tabellendrittel der Landesliga. Wir haben mit „Beto“ über sein Jubiläum und die Situation in Salurn gesprochen.

17. Oktober 2025

Von: av/sn

Die phänomenale Marke von 400 Toren ist geknackt. Einfach nur stolz oder froh, dass es jetzt vollbracht ist?

Fabio Bertoldi: Ich bin schon megastolz auf diese Marke. Andererseits habe ich aktuell nicht viel Grund zu feiern. Ich kann diese Marke nicht richtig genießen, weil wir uns als Verein in einer heiklen Situation befinden und in der Tabelle unten angesiedelt sind. Wer mich kennt, weiß, dass ich es hasse, als Verlierer vom Platz zu gehen. Ich bin noch immer in erster Linie ein Teamplayer und stelle nicht mein persönliches Ego in den Vordergrund. Ich hatte an der 3:6-Niederlage gegen Naturns stark zu knabbern. Mit Abstand wird die Zeit kommen, wo ich die 400-Tore-Marke mit all meinen Weggefährten und Teamkollegen feiere und darauf anstoße.


Wie lange soll diese unglaubliche Reise noch weitergehen? Bis Sie 60 sind, wie Sie einmal angekündigt haben?

Bertoldi: (lacht) Ich würde durchaus bis 60 spielen, sollte es meine Physis zulassen. Aber es braucht viel Glück mit der Gesundheit. Aktuell geht es mir gut, ich bin körperlich fit und noch immer voll motiviert. Es gibt kein Ablaufdatum bis hierhin und nicht weiter. Es können drei Jahre sein, zwei oder auch nur eines. Im Moment befasse ich mich nicht damit, wie lange meine Reise als Spieler noch anhält.

„Ich würde durchaus bis 60 spielen, sollte es meine Physis zulassen.“ Fabio Bertoldi

Was macht Ihnen mehr zu schaffen: Der Körper oder die magari fehlende Motivation?

Bertoldi: Keines von beidem. Die Motivation ist top, dem Körper geht es sehr gut. Der Wille, noch lange weiter zu machen, ist da. Ich kann nur sagen, dass ich noch immer viel Feuer in mir habe. Salurn ist mein Heimatverein, ich fühle mich wohl hier, das Umfeld ist perfekt.


Werden Sie nochmal ein anderes Trikot tragen als jenes des SV Salurn?

Bertoldi: Nein, das kann ich ausschließen. Ich habe unserem Vereinspräsidenten bereits gesagt, dass ich meine Karriere in Salurn beenden werde. Dank dieses Vereins konnte ich eine derart herausragende Karriere spielen. Es ist meine Art, jetzt und für die Zukunft danke zu sagen und etwas zurück zu geben. Ich werde mich nicht in andere Belange einmischen, sprich die sportliche Leitung unterstützen, Jugendtrainer machen oder im Vereinsvortand arbeiten nebenher. Ich bin einer, der eine klare Rollenverteilung bevorzugt.

Ober- und Landesliga im Überblick

An diesem Samstag gastiert Bertoldi mit seinen Salurnern bei Tscherms Marling. Beide Teams haben offensiv ihre Stärke, somit sind wieder viele Tore zu erwarten. In der Oberliga gastiert das formschwache Partschins bereits am Samstagabend bei Benacense. Am Sonntag gibt es dann gleich drei Südtiroler Duelle: St. Georgen gegen Brixen, Virtus Bozen gegen Ahrntal und Gröden gegen Tramin.

Landesliga, 8. Spieltag

Terlan – Schenna (Samstag, 15.00)
Bruneck – Freienfeld (Samstag, 15.30)
Gargazon – Gitschberg Jochtal
Tscherms Marling – Salurn (Samstag, 17.00)
Weinstraße Süd – Olimpia Meran (Sonntag, 15.30)
Voran Leifers – Lana
Natz – Latsch
Naturns – Stegen

Oberliga, 8. Spieltag

Benacense – Partschins (Samstag, 18.00)
Levico – Comano (Samstag, 20.00)
Mori – Union Trient (Sonntag, 15.30)
St. Georgen – Brixen
Virtus Bozen – Ahrntal
St. Pauls – Rovereto
Lavis – Bozner FC
Gröden – Tramin