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Martin Wachtler (links) ist der Trainer von Lüsen. © Andrea Giacomelli

Lüsen-Trainer: „In dieser Liga kann fast jeder jeden schlagen“

In der 1. Amateurliga, Gruppe B kassierte Aufstiegsanspirant Latzfons Verdings gleich zum Auftakt einen Dämpfer. Grund dafür war das Team aus Lüsen, das wir in unserer 1.-Amateurliga-Rubrik genauer unter die Lupe genommen haben.

Nach der Hinrunde war relativ klar, dass das Aufstiegsrennen zu einem 3-Kampf zwischen Latzfons Verdings, Natz und der SG Schlern werden würde. Am 1. Rückrundenspieltag musste Latzfons Verdings aber gleich Federn lassen und Natz die alleinige Tabellenspitze überlassen. Im Derby gegen Lüsen setzte es eine 1:2-Niederlage.


Grund genug für SportNews, Lüsen-Coach Martin Wachtler zu befragen, wie es zu diesem Sieg kam, ob Lüsen das Feld noch von hinten aufrollen kann, warum nach dem Derby vor dem Derby ist und ob er mit Lüsen in die 6. Saison starten wird.


Martin Wachtler, war es ein überraschender Sieg und vor allem ein verdienter Dreier?

„Überraschend vielleicht nicht, denn in dieser Liga kann fast jeder jeden schlagen. Das habe die Ergebnisse auch schon in der Vorrunde gezeigt. Logisch, wenn man den Siegtreffer in der Nachspielzeit erzielt, dann ist auch immer Glück mit dabei, aber das braucht man im Fußball auch. Trotzdem würde ich behaupten, dass wir taktisch gut gestanden sind und auch sehr diszipliniert gespielt haben. Außenstehende meinten auch, dass der Sieg nicht ganz unverdient war.“


In der Hinrunde gab es noch eine 0:3-Niederlage vor heimischem Publikum, jetzt dieser Sieg. Was hat sich geändert?

„Eigentlich nicht viel. Wir sind komplett dieselbe Truppe wie in der Hinrunde. Im Aufeinandertreffen im Herbst, haben wir beim Stand von 0:0 einen Elfmeter verschossen und kurz vor dem Halbzeitpfiff das 0:1 kassiert. Danach reichte ein Abwehrfehler und ein Konter, dass es 3:0 für Latzfons Verdings stand. Das Spiel hätte auch damals anders verlaufen können.“

Dennis Kaneider, Stütze von Lüsen. © David Laner



Wie war denn die Vorbereitung auf die Rückrunde?

„Ich würde sagen, dass wir eine gute Vorbereitung gemacht haben. Sie war intensiv und ich denke, dass die Spieler gut für die Rückrunde vorbereitet wurden.“


Die Vorbereitung konnte nicht in Lüsen durchgeführt werden, zumindest auch das 1. Heimspiel muss „auswärts“ gemacht werden.

„Ja das stimmt. Wir bereiten uns schon seit Jahren in St. Andrä auf die Rückrunde vor. Unser Heimplatz liegt neben einem Bach und dann dauert es eine ganze Weile bis der Schnee und vor allem das Eis vom Platz verschwindet. Danach ähnelt der Platz noch eine Weile eher einem Sumpf, als einem Fußballfeld. Aus diesem Grund müssen wir das 1. Heimspiel auch auf dem Platz des SC Plose in St. Andrä austragen.“


Nach dem Derby gegen Latzfons Verdings steht schon das nächste Derby gegen Albeins auf dem Programm.

„Richtig, nach dem Derby ist vor dem Derby. Ich hoffe, dass wir gegen Albeins wieder eine solche Leistung abrufen können, wie gegen Latzfons. Aber wie schon eingangs erklärt, in dieser Liga kann fast jeder jeden schlagen. Die aktuelle Tabellensituation mag zwar einen Favoriten erkennen lassen, aber hätten wir gegen Latzfons verloren, dann wären wir zurzeit vermutlich einige Platz weiter hinten zu finden.“


Das Hinspiel konnte ihre Truppe mit 4:3 gewinnen, im Pokal setzte es eine 2:3-Niederlage. Man kann sich wieder viele Tore erwarten oder?

„Tore auf jeden Fall. Ich könnte mich kaum an Spiele erinnern, seit ich in Lüsen bin, die 0:0 endeten. Deshalb für Spektakel sollte auch im Derby gegen Albeins gesorgt sein.“


Wenn ein Derby dem anderen folgt, dann ist es vermutlich auch nicht schwierig die Truppe zu motivieren?

„Das stimmt. Ich habe aber grundsätzlich ein Team, das sehr gerne Fußball spielt. Das sieht und merkt man bei jeden Training. Aus diesem Grund ist es nicht schwierig alle auf das Wochenende einzuschwören.“


Was fehlt dann der Truppe, um ganz vorne und über einen längeren Zeitraum dort zu bleiben?

„Lüsen ist vor 5 Jahren in die 1. Liga aufgestiegen und hat eine sehr junge Truppe. Deshalb fehlt ab und zu in entscheidenden Spielen die Abgeklärtheit oder die Erfahrung. Wir sind oft auch noch zu grün hinter den Ohren.“


Wird Martin Wachtler mit Lüsen in die 6. Saison gehen oder braucht es für die Weiterentwicklung der Mannschaft einen neuen Wind?

„Das steht noch in den Sternen. Ich hoffe, dass ich und der Verein in ca. einem Monat wissen, ob unsere Reise zusammen weiter geht oder ob sich die Wege trennen werden.“


Zur Person

  • Martin Wachter ist am 30. Jänner 1976 geboren und wohnt in Brixen.
  • Unter Tags ist er LKW-Fahrer für die Firma Bauexpert.
  • Wachtler ist Vater von zwei Söhnen. Der 22-jährige Manuel spielt in der Landesliga beim SSV Brixen. Der ältere Sohn Thomas ist ausgebildeter Schauspieler.
  • Die Jugend verbrachte Wachtler beim SSV Brixen und debütierte dort auch in der 1. Mannschaft
  • Danach spielte der heute 47-Jährige noch für Natz, Rodeneck und Raas
  • Die erste Trainerstation war Raas, wo er in der 3. Amateurliga als Spielertrainer aktiv war
  • Danach ging es zum SSV Brixen (Junioren und dann zwei Jahre in der Oberliga)
  • Ebenfalls in der Oberliga coachte er Ahrntal
  • Für ein Jahr war er auch verantwortlich für die Juniorenauswahl des Fußballverbandes (FIGC)
  • Es ist das 5. Jahr, dass Wachtler bei Lüsen an der Seitenlinie steht

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