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Daniel Holzner (vorne) im Trikot von Lana: Der Poker-Star ist ein bekannter Amateurfußballer. © www.runggaldier.it / Dieter Runggaldier

Plötzlich Poker-Star: Südtiroler Fußballer verblüfft in Las Vegas

Daniel Holzner ist dieser Tage in Südtirol ein heißes Gesprächsthema, denn er sorgt bei der Poker-Weltmeisterschaft für Furore. Was einigen bereits aufgefallen sein dürfte: Den Tschermser kennt man in der heimischen Fußball-Szene bestens.

Von:
Thomas Debelyak

Es ist noch nicht lange her, da erlebte Daniel Holzner einen Herzschlagmoment. Auf den Tag genau vor zwei Monaten traf er am allerletzten Oberligaspieltag mit seinem Klub Lana auf Weinstraße Süd. Es ging um nichts weniger als den Klassenerhalt in der höchsten regionalen Spielklasse, den Holzner mit den Burggräflern dank eines 2:2-Remis (nach 0:2-Rückstand) bewerkstelligen konnte.


Das sind jedoch nur Peanuts im Vergleich zu den Herzschlagmomenten, die Holzner dieser Tage erlebt. Dieses Mal sorgt er nicht auf dem Fußballplatz für Furore, sondern an ovalförmigen, grünen Spieltischen im Herzen von Las Vegas. Er nimmt aktuell an der Poker-Weltmeisterschaft teil (Hier geht’s zum ausführlichen Bericht auf Stol). Und dort verblüfft Holzner alle: Von den 10.043 Spielern, die sich an diesem Poker-Fest eingeschrieben hatten, sind jetzt nur mehr 15 übrig. Und einer davon ist Daniel Holzner.

Daniel Holzner in Aktion bei der Poker-WM. © Spenser Sembrat


„Die Gefühlslage ist unerwartet ruhig. Ich habe überhaupt keinen Druck, was sehr angenehm ist. Vielleicht auch, weil ich alles, was jetzt kommt, als Bonus sehe“, erklärt Holzner im SportNews-Interview nach einer langen Spielnacht, die für ihn erst gegen halb 2 Uhr morgens zu Ende gegangen ist.

Holzner hat schon 430.200 Dollar sicher

10.000 Dollar muss jeder Spieler berappen, um bei diesem Turnier dabei sein zu können. Dieses Geld hat Holzner längst schon wieder in der Tasche. Mehr noch: Er hat alle Erwartungen übertroffen. Der Außenverteidiger wird mit mindestens 430.200 Dollar nach Hause fahren – „abzüglich Steuern, die wohl 50 Prozent ausmachen werden“, so Holzner. Schafft er es in die Top 8, dann beläuft sich der Gewinn auf 1,1 Millionen Dollar, der Sieger bekommt 12,1 Millionen Dollar. Am Freitag geht es ab 14 Uhr Ortszeit weiter, bis nur mehr neun Spieler übrig sind. Dann wird erst wieder am Sonntag gespielt, die drei letzten verbleibenden Spieler machen sich den Sieg am Dienstag aus.

Holzner (rechts) im Duell mit Hans-Rudi Brugger. Hier spielte der Poker-Star noch für St. Georgen. © www.runggaldier.it / Dieter Runggaldier


Holzner ist schon seit vielen Jahren Pokerspieler. In einem Interview mit SportNews im Jahr 2016 verriet der bald 31-Jährige: „Angefangen hat eigentlich alles mit 18 Jahren. Damals spielte ich beim Online-Poker um einige Cent-Beträge. Mit der Zeit zog mich das Spiel aber immer weiter in seinen Bann. Ich habe begonnen, Videos zu schauen, Bücher zu lesen, habe mich auch von diversen Online-Tutoren beraten lassen, mit denen ich meine Spiele analysierte. Stufe für Stufe ging es deshalb nach oben.“

Er spielte mit St. Georgen schon in der Serie D

Mit 20 Jahren machte Holzner das Pokerspielen zum Beruf, nebenher ist er Obstbauer und eben auch Fußballer. Und ein sehr talentierter noch dazu. In seiner Jugend spielte „Holzi“ für den FC Südtirol, später lief er für St. Georgen in der Serie D auf, ehe er seit 2015 (mit einigen kurzen Unterbrechungen) für Lana spielte. Von diesem Verein hat sich der Außenverteidiger mit viel Offensivdrang übrigens verabschiedet, in der kommenden Spielzeit wird er sich das Trikot von Tscherms Marling in der 1. Amateurliga überstreifen. Vielleicht sogar als Poker-Millionär.

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