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Die SPG Rasen Antholz spielt in Kreis B der 1. Amateurliga.

Rasen Antholz mit Startschwierigkeiten nach Verjüngungskur

Seit Jahren mischt die SPG Rasen Antholz in der 1. Amateurliga Gruppe B mit. In den letzten beiden Saisonen brachen die Oberpusterer in der Rückrunde regelmäßig ein, fingen sich wieder und konnten die Liga relativ sicher halten. Heuer gestaltete sich der Meisterschaftsstart mehr als holprig. Die ersten 5 Spiele gingen allesamt verloren.

Doch dann stieg Rasen Antholz wie Phönix aus der Asche und holte in den letzten beiden Spielen 2 Siege und hegt im Kampf gegen den Abstieg wieder berechtige Hoffnung. Warum der Meisterschaftsstart heuer so schwierig für die SPG war, welche Probleme im Allgemeinen beim Oberpusterer Verein vorherrschen und welche Folgen ein Abstieg mit sich bringen würde, erklärte Rasen Antholz-Trainer Markus Schwienbacher im SportNews-Interview.



SportNews:Die ersten 5 Spiele verloren, in den letzten beiden Begegnungen 6 Punkte geholt. Wie ist sowas zu erklären?

„Die Mannschaft steckt in einem Umbruch. In den letzten 2 Jahren haben nicht weniger als 16 Spieler den Verein verlassen. Einige haben die Schuhe an den Nagel gehängt, andere sind zu anderen Vereinen in höhere Ligen gewechselt. Sowas ist natürlich nicht spurlos an uns vorüber gegangen. In den ersten 5 Spielen war auch ein wenig Pech dabei, dass wir diese verloren haben. In den letzten beiden Begegnungen hat sich das aber fast weitgehend ausgeglichen, denn bei diesen beiden Siegen war auch ein Quäntchen Glück dabei, vor allem gegen Plose. Um die Situation besser zu verstehen, muss man wissen, dass wir Spieler haben die fast ausschließlich den Jahrgängen 2002 bis 2007 angehören, also eine blutjunge Truppe. Diese braucht auch ein wenig Zeit, um sich auf die 1. Amateurliga einzustellen und sich an den Rhythmus zu gewöhnen.“


Hat die SPG nicht versucht, die Mannschaft mit ein paar Spielern, evtl. auch von auswärts zu verstärken?

„Diese Absicht hatte man schon. Es waren auch 2 Spieler im Gespräch, die uns auch wirklich weitergeholfen hätten. Beide haben uns relativ kurz vor dem Trainingsauftakt abgesagt, obwohl wir mit diesen gerechnet haben. Grundsätzlich muss man sagen, dass wir uns im Oberpustertal schwer tun Spieler her zu lotsen. Einigen Spielern ist die 1. Amateurliga mittlerweile zu niedrig, andere bleiben lieber bei ihrem Heimatverein, auch wenn dieser in der 2. oder 3. Amateurliga spielt. Früher war das mit Sicherheit einfacher, denn Rasen Antholz hatte immer viele Spieler aus anderen Dörfern in seinem Kader. Damals aber waren es vor allem die einheimischen Spieler, die Kollegen nach Rasen Antholz brachten.“


Der Umbruch, die junge Truppe. War dem Verein und Ihnen als Trainer klar, dass das heuer eine „zache Partie“ werden würde?

„Ja, auf jeden Fall. Wir wussten, dass wir gegen den Abstieg kämpfen werden und müssen. Nach den ersten Spielen wurde uns das auch ungeschminkt vor Augen geführt. Jetzt nach 2 Siegen ist der Optimismus wieder zurückgekehrt.“


Merkt man das auch in der Kabine?

„Auf jeden Fall. Schon nach dem 1. Sieg ist den meisten Spielern ein Stein vom Herzen gefallen. Nach dem 2. Sieg hat sich die Stimmung merklich verbessert. Ich muss aber sagen, dass die Stimmung auch nach den vielen Niederlagen nicht mies war. Wir wussten, was auf uns zukommt und dass es schwierig werden würde.“

„Der Fußball im Oberpustertal hat in den letzten Jahren einen schweren Stand bekommen.“ Markus Schwienbacher


Wie oft wird während der Woche trainiert?

„Wir trainieren grundsätzlich 3 Mal. Montags, mittwochs und freitags, wobei das Freitagtraining entsprechend angepasst wird, da wir sehr oft am Samstag spielen. Zudem habe ich einige Spieler im Kader, die nur 1 bis 2 Mal die Woche mit der Mannschaft trainieren, weil diese aus Studiengründen die halbe Woche nicht im Pustertal sind.“


Wäre ein Abstieg für Rasen Antholz eine Tragödie?

„Eine Tragödie wäre es keine, aber wir werden alles unternehmen und alles tun, um nicht abzusteigen. Sollte es am Ende nicht reichen, dann ist es kein Drama. Grundsätzlich hat der Fußball im Oberpustertal in den letzten Jahren einen schweren Stand bekommen. Dafür gibt es Gründe, die meiner Meinung nach im Jugendbereich beginnen und sich dann auf die 1. Mannschaften widerspiegeln. Trotzdem gibt es immer wieder talentierte Fußballer bei uns, die es dann aber eher in die Zone von Bruneck zieht, wo die Mannschaften in der Landes- und Oberliga spielen.“


Das nächste Spiel findet in Lüsen statt. Eine schwierige Aufgabe?

„Mit Sicherheit. Lüsen hat ein starkes Team und ist vor allem heimstark. Trotzdem fahren wir optimistisch und hoffnungsvoll ins Eisacktal. Ich habe 19 Spieler im Kader und keine Verletzten. Der Zusammenhalt im Team stimmt, die 2 Siege haben uns geholfen. Wir wollen in den verbleibenden Spielen bis zur Winterpause noch einige Punkte gegen den Abstieg holen.“


Vor über 25 Jahren gründete Sie zusammen mit Roland Faccini die Jugendabteilung Team 4. Was war die Vision hinter diesem Zusammenschluss in er Jugend?

„Der Hintergrund war die Kräfte zu bündeln und die Jugend zu fördern, um über kurz oder lang im Oberpustertal eine Mannschaft in der Landesliga zu haben. Verschiedene Entscheidungen innerhalb der Vereine führten dazu, dass ich meine Vision begraben musste. Das ist aber Schnee von gestern.“


Zur Person

  • Markus Schwienbacher ist am 22. Juli 1958 geboren, verheiratet und Vater von 2 erwachsenen Kindern.
  • Mittlerweile ist der 65-Jährige in Pension, er arbeitete vorher als leitender Angestellter bei der Raiffeisenkasse Welsberg-Gsies-Taisten.
  • Als aktiver Fußballer spielte er ausschließlich bei Welsberg.
  • Mit 27 Jahren begann er als Trainer und bringt es mittlerweile auf 670 Spiele als Trainer. Trainiert hat er u.a. in Toblach, Hochpustertal, Welsberg, Gsies, Rasen. Mit Pichl Gsies feierte er auch einen Meistertitel.
  • Vor der Saison 1997/98 gründete er zusammen mit Roland Faccini die Jugendabteilung Team 4, ein Zusammenschluss in der Jugend der Vereine Welsberg, Taisten, Gsies und Prags. Bis heute spielen Team 4-Teams in den Meisterschaften mit. In den Jahren 2007 bis 2009 war die Jugendabteilung Team 4 unter der Koordination von Schwienbacher sehr erfolgreich. Man konnte in der U10 den VSS- Landesmeistertitel holen, in der U11 den VSS-Vizetitel und mit der B-Jugend den Landesmeistertitel beim Verband.

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