a Amateurligen

Peter Unteregelsbacher hat ein turbulentes Jahr hinter sich. © David Laner

Reischachs Trainerlegende: „Sogar meine Frau musste mitleiden“

Bereits einen Spieltag vor Schluss der 1. Amateurliga Gruppe stand mit Reischach der 1. Absteiger fest. 17 Punkte in 26 Partien sind und waren zu wenig, um die Klasse zu halten.

In der Hinrunde holten das Team um Trainer Peter Unteregelsbacher 9 Zähler, in der Rückrunde war es sogar ein Punkt weniger. Warum es nicht zum Klassenerhalt gereicht hat, wie es mit Reischach weitergeht und was er für die nächste Saison plant, erzählt der 63-Jähige im SportNews-Interview.



Am Ende dieser Saison musste Reischach mit nur 17 Punkten in den sauren Apfel beißen und den bitteren Gang in die 2. Amateurliga antreten. Was waren die Gründe dafür?

Peter Unteregelsbacher: „Gründe dafür gibt es viele und auch Fehler. Angefangen bei mir als Trainer, bis hin zum Verein und weiter bis zu den Spielern, alle haben Fehler begangen.“


Welche Fehler hat der Trainer Peter Unteregelsbacher gemacht?

„Ich habe zu Beginn der letzten Saison bei Reischach zugesagt, dann mich aber ehrlich gesagt zu wenig um den Kader gekümmert. Ich hätte mich aktiver bei der Kaderplanung einbringen müssen, um den einen oder anderen Spieler nach Reischach zu bringen. In der Rückrunde kamen zwar einige neue Spieler vom Partnerverein Bruneck dazu, aber auch diese konnten in der schwierigen Situation, in der wir uns befanden, keine Wunder bewirken, auch weil einige Spieler von zahlreichen und langfristigen Verletzungen geplagt wurden. Aber wie schon gesagt, wenn man absteigt, dann machen alle Fehler: Trainer, Verein und Spieler. Ich war schon vor diesem Jahr 2 Mal in Reischach tätig und habe mich aufgrund der früheren Erfahrungen auf das sportliche Vereinsumfeld zu viel verlassen.“

Reischach muss in die 2. Amateurliga.



Wie stark hat Sie der Abstieg gewurmt?

„Schon sehr, denn jetzt bin ich 63 Jahre und von der 1. Amateurliga bin ich nie als Spieler und auch nie als Trainer abgestiegen. Das hat mich schon während der ganzen Saison aufgewühlt, als wir von da hinten nie weggekommen sind, zum Teil hat mir die Tabellensituation auch schlaflose Nächte beschert. Während solcher Nächte hatte dann auch meine Frau zu leiden, wenn man sich von links nach rechts dreht und wieder zurück und statt schlafen mit den Gedanken beim Fußball ist.“


Wie geht es mit Reischach weiter?

„Wir hatten in dieser Woche noch ein Abschlusstraining. Ich denke, ich bin mit Reischach im Guten auseinander gegangen. Die Mannschaft hat nach dem Training noch zusammen Pizza und Döner in der Kabine gegessen und das Jahr Revue passieren lassen. Der Verein wird in der 2. Amateurliga weitermachen. Meiner Meinung nach wird es für Reischach aber nicht leichter, denn von der Jugend kommt relativ wenig nach. In einigen anderen Vereinen kommen oft vier bis fünf Spieler nach und dann hat der Verein für zehn Jahre wieder einen Stamm. Das sehe ich bei Reischach nicht so.“


Bei wem stehen Sie in der nächsten Saison an der Seitenlinie?

„Bis dato bei niemanden. Es gibt auch kein Angebot. Ehrlich gesagt, ist es mir auch recht, wenn ich ein wenig pausiere. Ich bin zwar im Herbst des letzten Jahres in Pension gegangen und hätte jetzt auch mehr Zeit. Aber eine Zeit lang vom Fußball abzuschalten, wäre für mich auch keine schlecht Option. Batterien auftanken und dann fußballerisch wieder etwas in Angriff nehmen.“

Zur Person: Peter Unteregelsbacher

  • Peter Unteregelsbacher spielte und trainierte bei einigen Vereinen im Pustertal. Bereits vor dieser Saison war der 63-Jährige schon 2 Mal bei Reischach tätig.
  • In der Spielzeit 2021/22 vorher sicherte er sich mit der SSP Gsies den Klassenerhalt in der 1. Amateurliga Gruppe B.
  • Aufsehen erregte der gebürtige Gaiser (seit Herbst 2022 in Pension), der in Fußballkreisen als „Schmittla“ bekannt ist, im Juni 2018, als er in Latzfons mit seiner damaligen Mannschaft Gitschberg Jochtal im Pokalfinale gegen Terlan stand. In der 120. Minute beim Stand von 2:2, wechselte der Trainer Unteregelsbacher den Spieler Unteregelsbacher für das bevorstehende Elfmeterschießen ein. Der damals 58-Jährige traf vom Punkt. Geholfen hat es wenig, denn am Ende holte sich Terlan den Pokal.
  • Seine letzte richtige Fußballsaison absolvierte Unteregelsbacher 2009/2010, im zarten Alter von 50 Jahren ausgerechnet bei Reischach in der 1. Amateurliga, als er immerhin noch 15 Partien spielte.

Empfehlungen

Kommentare (0)

Vervollständigen sie Ihre Profil-Angaben, um Kommentare zu schreiben.
Profil bearbeiten

Sie müssen sich anmelden, um die Kommentarfunktion zu nutzen.

© 2024 First Avenue GmbH