
Die Obermaiser Spieler sind in die Serie D aufgestiegen. © Niccolo' Dametto
Stadionfrage, Kader & Co.: Obermais plant die Serie D
Seit Sonntag ist es amtlich: Der FC Obermais wird ab Herbst in der Serie D spielen. Welche Herausforderungen kommen auf die Meraner zu? Und wie sieht es kadermäßig aus? Wir haben nachgefragt.
06. Mai 2025
Von: det
Schon seit Jahren feilt der FC Obermais im Südtiroler Fußball an seiner Erfolgsstory. Am Sonntag fand diese Geschichte ihren vorläufigen Höhepunkt: Mit einem 2:0-Sieg bei Benacense machten die Meraner den Oberliga-Meistertitel perfekt und werden in der Saison 2025/26 erstmals in der halbprofessionellen Serie D spielen. Verständlich, dass im fußballverrückten Obermais anschließend alle Dämme brachen.
„Wir haben zuerst bei Benacense gefeiert, bis die Bar nichts mehr zu trinken hatte. Anschließend wurde die Party auf die Lahn verlegt. Einige unserer Spieler waren heute Nachmittag (Montag, Anm. d. Red.) noch unterwegs“, sagt Michael Höller, der sportliche Leiter der Obermaiser, und fügt mit einem Grinsen an: „Ich glaube, die Party war eines Oberliga-Meistertitels würdig.“
So feierte der FC Obermais seinen Meistertitel.
Seit Jahren schon spielt der Kult-Verein aus dem Meraner Villenviertel in der Oberliga ganz vorne mit, doch klappen wollte es mit dem Aufstieg noch nie. Was heuer anders war? „Ich glaube, die Tiefe im Kader. In der Hinrunde etwa mussten wir zwischenzeitlich auf elf Spieler verzichten, und wir konnten das kompensieren. Außerdem hat die Mannschaft heuer wieder mit den richtigen Obermaiser Tugenden, sprich Kampf und Leidenschaft, agiert“, so Höller.
Der große Wunsch: Die Lahn soll bleiben
Auf den ehemaligen Mittelfeldspieler und sein Vereinsteam wartet nun „ein Berg an Arbeit“, wie Höller selbst sagt. Denn die Serie D ist eine ganz andere Hausnummer. Ein riesiges Anliegen der Obermaiser ist es, die Heimspiele weiterhin auf der berühmt-berüchtigten Lahn auszutragen. „Das ist unsere Heimat, und wir werden alles dafür tun, um weiter dort spielen zu können. Aber natürlich müssen dann Anpassungsarbeiten vorgenommen werden. Das beginnt bei Kleinigkeiten, wie etwa den Ersatzbänken, die aktuell zu klein für die Serie D sind. Es benötigt dann auch noch einen eigenen Medizinraum und einen separaten Eingang für die Gästefans. Demnächst werden wir uns sowohl mit der Gemeinde als auch mit einem Platz-Kommissar zusammensetzen, um das abzuklären“, so Höller.Der FCO will unbedingt auf der Lahn spielen. © T. Debelyak
Das Organisatorische ist die eine Sache, das Sportliche die andere. Und hier kann der FCO auf seinen Meister-Stamm bauen. „Unser Trainer wird Flavio Toccoli bleiben. Wir haben mit einem Großteil der Spieler gesprochen und sind zuversichtlich, dass Leistungsträger wie Luca Tenderini, Alex Debiasi, Martin Ciaghi, Manuel Brusco, Marco Paulmichl, Andreas Nicoletti oder Felix Lintner weiterhin an Bord bleiben. Wichtig ist für uns, mit dem Obermaiser Aufstiegsgesicht in die Serie D zu gehen“, so Höller.
FCO-Legende Lukas Höller wird seine Karriere beenden.
Ein namhafter Abgang steht aber schon fest: Lukas Höller, der jüngere Bruder von Michael, wird seine Karriere beenden. Damit verlässt eine echte FCO-Legende die Bühne: „Sein erstes Spiel hat er einst mit Obermais in der 1. Amateurliga gemacht. Nun krönte er seine Karriere mit dem Oberliga-Meistertitel“, sagt Michael nicht ohne Stolz.
Welche Gerüchte gibt's um den FCO?
Und was passiert sonst noch personalmäßig? Über Neuzugänge hüllt der FCO bislang einen Mantel des Schweigens, noch gebe es keine spruchreifen Neuigkeiten. Trotzdem sind einige Gerüchte schon im Umlauf: So wird St.-Pauls-Verteidiger Oliver Rohrer zu den Blauweißen wechseln, und dass die Partschinser Ausnahmetalente Tizian Stecher (Jahrgang 2007) und Noah Schweitzer (Jahrgang 2006) auf der Wunschliste weit oben stehen, ist ebenfalls kein Geheimnis. Der FCO soll außerdem die talentierten Samuel Villgrattner (Weinstraße Süd) und Raphael Unterthurner (Riffian Kuens) an der Angel haben.Überhaupt wird den Jugendspielern in der kommenden Saison eine besondere Bedeutung zukommen: In der Serie D müssen nämlich gleich drei „Junge“ auf dem Feld stehen, also je ein Spieler des Jahrgangs 2005 (oder jünger), einer des Jahrgangs 2006 (oder jünger) und einer des Jahrgangs 2007 (oder jünger). Fakt ist: Auf den FC Obermais wartet ein ganz großes Abenteuer, auf das man im Meraner Vorort gespannt blickt.
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