Hansjörg Mair (Trainer Tscherms Marling).

Tscherms Marling auf den Spuren von Gröden?

Hansjörg Mair hat Tscherms Marling in der 2. Amateurliga übernommen und mittlerweile in der Landesliga etabliert. Ist ein ähnliches Fußball-Märchen wie in Gröden also möglich? Wir haben mit dem ehemaligen Stürmer gesprochen.

01. November 2025

Von: sn/av

Nach fünf Siegen in Folge und starken 16:4-Toren klopft Tscherms Marling immer kräftiger ganz vorne an. Wie weit soll die Reise in der Landesliga heuer noch gehen?

Hansjörg Mair: Wir haben uns nicht große Ziele vorgegeben. Aber wir nehmen alles mit, was sich ausgeht. Alle sind positiv gestimmt, es herrscht nach wie vor eine große Euphorie, also nehmen wir, wie es kommt.


In den ersten vier Spielen gab es lediglich zwei Punkte. War das damals kein Grund, um nervös zu werden?

Mair: Im Vergleich zum Vorjahr ist der Kern des Teams geblieben, außen herum kamen dafür sehr viele, vor allem junge Spieler neu dazu. Es hat einige Zeit gedauert, dass sich alle finden, dass wir eine homogene Gruppe wurden. Zudem haben wir es zu Beginn nicht gut gemacht. Es ging kurz die Angst um, dass wir hinten herum mitspielen. Beim 0:0 in Naturns haben wir den Schalter umgelegt, gegen einen Großen der Landesliga einen guten Punkt geholt.


Sie haben Tscherms Marling einst in der 2. Amateurliga übernommen – ist ein Fußballmärchen im Stile des FC Gherdeina Gröden machbar?

Mair: Da sind wir schon noch einiges davon entfernt. Aber im Fußball weiß man nie, was passiert. Wir haben einen guten Kader, einen guten Kern. Plan ist, dass wir uns in der Landesliga weiter etablieren und beweisen. Ein extrem wichtiges Puzzleteil ist mein Trainerteam mit Co Martin Klotzner und Tormannbetreuer Hanspeter Schermer.

„Ich glaube, dass sehr viele Vereine vom FC Obermais profitieren“. Hansjörg Mair, Trainer von Tscherms Marling

Wie erklären Sie sich den Höhenflug der vielen Burggräfler Teams mit Obermais, Lana, Tscherms Marling, Gargazon, Olimpia Meran usw.?

Mair: Ich glaube, dass sehr viele Vereine vom FC Obermais profitieren. Ihre Jugendarbeit ist gut, aber natürlich schaffen nur wenige Spieler den Sprung in die Serie D. Die anderen kommen anderswo unter und liefern den jeweiligen Vereinen, wo sie hinwechseln, gute Qualität. Auch Lana war in der Oberliga, das strahlt ab. Heuer sind vielen Teams fast die Spieler ausgegangen. Wir haben uns dabei entschieden, auf eigene A-Jugend-Spieler zu setzen, anstatt Spieler aus den Städten zu holen. Wir haben aus der Not eine Tugend gemach – das war die zweifellos richtige Entscheidung.

Landesliga, 10. Spieltag

Natz – Stegen (Sonntag, 14.30 Uhr)
Terlan – Freienfeld
Tscherms Marling – Gitschberg Jochtal
Latsch – Salurn
Naturns – Schenna
Bruneck – Lana
Weinstraße Süd – Voran Leifers
Gargazon – Olimpia Meran

Oberliga, 10. Spieltag

St. Pauls – Bozner FC (Sonntag, 14.30 Uhr)
Virtus Bozen – Partschins
Benacense – Rovereto
Gröden – Comano
Union Trient – Tramin
St. Georgen – Lavis
Mori – Ahrntal
Levico Terme – Brixen (Sonntag, 17.00)