
Der Moment des Triumphs: Gröden siegt im Elferschießen und spielt künftig in der Oberliga. © Alle Fotos: Thomas Debelyak
Völlig irres Match: Gröden vollbringt das Oberliga-Wunder
Der FC Gröden hat am Sonntag Geschichte geschrieben und ist erstmals in seiner Historie in die Oberliga aufgestiegen. Was sich im Briamasco-Stadion abgespielt hat, war völlig verrückt.
01. Juni 2025
Aus dem Briamasco-Stadion in Trient

Von:
Thomas Debelyak
Gröden: Das ist der Ort mit den weltberühmten Bergmassiven; der Ort, an dem Jahr für Jahr spektakuläre Ski-Rennen steigen; der Ort, in dem die mitunter besten Wintersportler Südtirols geschmiedet werden. Und Gröden ist seit Sonntag, 1. Juni 2025 noch etwas anderes, nämlich erstmals in der Geschichte ein Fußball-Oberligist.
Was vor wenigen Monaten noch völlig utopisch schien, wurde im Briamasco-Stadion von Trient Realität. Im Entscheidungsspiel der Landesliga-Zweiten zogen die Ladiner vor einer beachtlichen Zuschauerkulisse eine große Show ab und gewannen gegen die Trentiner Nago Torbole nach einem spektakulären 3:3 noch im Elfmeterschießen. Damit ist der historische erste Aufstieg ins regionale Fußballoberhaus perfekt. Und es ist wahrhaftig ein Wunder, denn dass Gröden – das vor drei Jahren noch in der 2. Amateurliga gespielt hat – aufsteigt, hätte sich vor Saisonbeginn niemand gedacht.
Schöner hätte der Klassensprung nicht ausfallen können, denn es war wahrlich ein Spektakel, das sich bei sommerlichen Abendtemperaturen im Briamasco-Stadion abgespielt hat. Gröden lag nach der ersten Halbzeit durch Tore von Daniel Tiozzo (per Kopf) und Mirko Demez (mit einem satten Schuss ins lange Eck) mit 2:0 vorne. Doch nach der Pause drehte Nago Torbole plötzlich auf: Der eingewechselte Alessio Forcinella traf zunächst mit einem Traumschuss ins Kreuzeck zum 1:2 und dann mitten ins Grödner Herz, als er in der sechsten Minute der Nachspielzeit nach einer Freistoßflanke zum 2:2 einschob.
Bis ins Elfmeterschießen
Doch Gröden verdaute diesen Schock schnell und ging in der Verlängerung mit Joker Riccardo Piccoliori (94.) erneut in Führung, aber wieder hatte Nago Torbole eine Antwort parat und glich mit Santiago Garcia (108.) aus. Es kam also zum Elfmeterschießen – und dort behielten alle fünf Grödner Schützen die Nerven, während Nago Torboles Alessio Prandi mit seinem Versuch an Goalie Lukas Demetz hängen blieb. Der Sieg war in trockenen Tüchern – und der Jubel kannte bei Gröden keine Grenzen mehr.So feiert Gröden den Aufstieg. © Thomas Debelyak
Erstmals in ihrer Vereinshistorie haben die Grödner den Sprung in die höchste regionale Spielklasse geschafft. Sieht man sich die Historie an, so ist es wahrlich ein Märchen, das die Truppe von Trainer Rene Rella geschrieben hat. Vor drei Jahren spielte Gröden noch in der 2. Amateurliga (!), stieg am Ende der Saison 2021/22 aber auf und holte in der darauffolgenden Spielzeit gleich den Titel in der 1. Amateurliga. Im Landesliga-Premierenjahr gelang ein starker 8. Platz, nun folgt die Krönung dieses fast schon unglaublichen Durchmarsches. Nicht mehr dabei sein wird da Michael Bacher, der am Sonntag sein letztes Karrierespiel absolviert hat.
Gröden – Nago Torbole 3:3, 5:4 i.E.
Tore: 0:1 Tiozzo (19.), 0:2 Mirko Demez (45.), 1:2 Forcinella (59.), 2:2 Forcinella (90.+6), 3:2 Piccoliori (94.), 3:3 Garcia (108.)Elfmeterschießen
Für Gröden treffen Piccoliori, Sogheir, Unterkicher, Jenegger, Tiozzo
Für Nago Torbole treffen Garcia, Forcinella, Rosa, Pierro, während Prandi scheitert
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